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FEATURENIPPON ICHI SOFTWARE - DISGAEA 4
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Die Schöpfer der beliebten Disgaea und Phantom Brave-Reihe präsentierten uns in lockerer Atmosphäre einen Ausblick auf einen ihrer kommenden Titel. Dabei plauderten wir mit dem Produzenten Jack Niida und der Marketing-Managerin Nao Zook ausführlich über alte und neue Trends, Kontakte zu den Fans und der Evolution von Pixeln.

Obgleich NIS inzwischen ein reichhaltiges Portfolio an Veröffentlichungen besitzt, ist die Firma hierzulande bisher nur wenig bekannt. Die Disgaea-Reihe und intelligent-witzige Titel wie die beiden Prinny-Spiele sowie 'Cladun: This is an RPG' haben in letzter Zeit aber dafür gesorgt dass die Firma keineswegs mehr zu den Unbekannten gehört.

'Disgaea 4' für die PS3 lockt die Fans erneut mit einem enormen Umfang, epischen Stufen, einer großen Scharr an spielbaren Charakteren und natürlich auch viel schrägem Humor bei der Handlung. Zugleich gibt es einige neue Gameplayelemente, und eine sehr große Ausrichtung auf Spieler-erzeugte-Inhalte.

DISGAEA 4

'Disgaea 3 - Absence of Justice' hatte auf der PS3 zwar die Alt-Fans wiedermal begeistert, doch zu Recht musste sich der Titel eine altbackene Grafik ankreiden lassen. Während die Sprites und Animationen der Figuren bei früheren Titeln auf der PS2 noch annehmbar waren, offenbarten sich auf der PS3 dann doch erkleckliche Mängel. Diesbezüglich soll sich 'Disgaea 4' keine Blöße geben, und nach dem ersten Eindruck scheint man bei NIS auf dem richtigen Weg zu sein. Für 'Disgaea 4' nun wurden nicht nur alle Sprites in neuer, größerer Auflösung gezeichnet, die Figuren selbst sind auch deutlich größer geworden, so dass man feine Details wie Haare, Waffenverzierungen etc. nun auch in HD ohne Pixelalarm betrachten kann. Dazu wurden die Animationen deutlich erweitert, so dass man nun stellenweise sogar den Eindruck hat, die Figuren seien mittels Cell-Shading animiert. Dass man trotz der großen Verbreitung von Cell-Shading als Ersatz für klassische Animationen eben bei diesen bleibt, zeugt von der Treue die bei NIS gegenüber ihren Wurzeln herrscht. Die Hintergründe sind dafür ausnahmslos in 3D gehalten, wurden aber mit sehr liebevoll gestalteten Texturen versehen, so dass kaum ein Bruch in der Optik entsteht. Auch die bekannten animierten Zwischensequenzen gibt es wieder, und dazu gut 40 Charaktere zur Auswahl.

 
Interview

Alexander Lachwitz: Bekannt geworden ist die Disgaea-Reihe schon auf der PS2 und der PSP, ehe sie schließlich auch auf die PS3 kam. Aber im Vergleich zum dritten Teil habt ihr dieses Mal habt ihr die Sprites in Größe und Auflösung deutlich überarbeitet, seid komplett auf HD gestiegen, mitsamt mehr Animations-Details. Wie schwierig war es den Entwicklungsprozess darauf umzustellen?

Jack Niida: Es brauchte eine lange Zeit. Ich hörte sie haben endlose Stunden dran gearbeitet inklusive einigen Schlaflosen Nächten. Für die Animationen, jede einzelne ist handgezeichnet, kein CGI, mussten sie jedes Frame einzeln zeichnen, für alle Charaktere, von denen es hunderte im Spiel gibt. Ich weiß nicht genau wie viele Bilder sie pro Sekunde verwendeten, aber es brauchte eine wirklich lange Zeit um die HD-Version fertigzustellen.

Während die Charaktere alle klassisch animiert sind, besteht der komplette Hintergrund aus 3D-Elementen. Dennoch macht alles zusammen einen sehr homogenen Eindruck, ohne die Brüche welche man sonst von Kombinationen aus 2D und 3D manchmal erhält.

Jack Niida: Ja, es ist ein Cell-Shading basierter 3D-Stil, daher geht er so gut in die Charaktere über.

Nao Zook: Eine Sache finde ich dabei sehr interessant. Es gibt sehr viele Hardcore-Spieler die Sprites lieben, also 2D-Sprites. Für 'Disgaea 4', obgleich wir den Animationsartigen Grafikstil haben, können sie dennoch umschalten auf die altbekannten 2D-Sprites. Als Hardcore-Spieler muss man sich also nicht die Animationen ansehen, man nimmt einfach die früheren Sprites.

Da wir gerade beim Thema sind. 2D erlebt derzeit eine Art Revival im Stile der 90er Jahre Grafik. Auch hier in Europa wird der Retro-Trend unter den Spielern immer beliebter, besonders bei kleinen Independent Spielen. Was halten sie von diesem Trend, sich vom Ziel des Photorealismus abzuwenden und stattdessen mit 2D in verschiedenen Formen zu experimentieren?

Nao Zook: Ich glaube für die Spieler ist das eine gute Sache, denn wenn man sich auf die Grafik konzentriert, kann das Spielsystem oder das Gameplay darunter leiden, da man den Schwerpunkt bei der Grafik gesetzt hat. Vielleicht sieht es supertoll aus, aber dann genießt man nicht das Spiel selbst. Aber jetzt, da die Spieler den Retro-Stil so gut aufnehmen, ist es wahrscheinlich dass sie nun mal ein lebendiges Gameplay bevorzugen. GruppenfotoIch denke die Bedürfnisse der Spieler kommen wieder mehr bei den Entwicklern und Publishern an. Das finde ich klasse und wir sind immer Stolz auf unser Gameplay und das Spielsystem.
Die 'Disgaea-Reihe' hatte immer eine 2D-Sprite-Grafik, aber dennoch gibt es sehr viele Fans, denn das Gameplay ist einfach fantastisch, sie können für Stunden und Stunden spielen.
Aber nun können wir die Grafik verbessern und die Wünsche unserer Fans damit befriedigen, zur gleichen Zeit aber halten wir an dem bekannten Gameplay fest welches so sehr geschätzt wird.

Jack Niida: Ich denke wir haben gerade eine sehr gute Zeit mit 2D. Denn auch 2D entwickelt sich weiter. Es ist nicht mehr der alte kantig-grobe Stil, sondern viel detailierter, lebendiger und er macht sich in HD sehr gut. Gleichzeitig kann 3D-Grafik dank Cell-Shading fast wie eine gezeichnete Animation in 2D aussehen. Ich finde 2D entwickelt sich gleichzeitig mit 3D. Es ist vielleicht nicht so schnell, aber es entwickelt sich definitiv Stück für Stück. Und ich denke einige der alteingesessenen Fans könnten beide Stile akzeptieren, was eine gute Sache ist meiner Meinung nach.