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06. November 2013
Review
  THE LEGEND OF ZELDA: THE WIND WAKER HD
  [ Nintendo WiiU ]   

THE LEGEND OF ZELDA: THE WIND WAKER HD Verlässlichkeit ist doch eine Tugend. Während man schon fast das Gefühl einer Mario-Inflation haben könnte und alte Haudegen wie Samus Aran schon länger auf eine neue Mission warten, kann Link ganz unbesorgt regelmäßig erneut seine Prinzessin Zelda retten. Zwar ist The Wind Waker HD nur ein HD-Remake des einst umstrittenen Gamecube-Klassikers, doch bei Nintendo mausern sich selbst Remakes meist zu beneidenswerten Verkaufserfolgen. Langt es gar zum lang ersehnten System-Seller für die bisher träge dahin schippernde WiiU?

Verglichen mit den letzten beiden neuen Zelda-Episoden auf der Wii, bietet Wind Waker einen deutlich überschaubareren Prolog und wirft uns schon nach kurzer Spielzeit ins eigentliche Abenteuergeschehen. Nachdem seine Schwester von Piraten entführt wurde, schließt sich der junge Link der Piratin Tetra und ihrer Crew an, um die Verfolgung aufzunehmen. Und es dauert gar nicht mal lange, bis Link der Kapitän eines eigenen sprechenden Bootes ist, mit dem er fortan die Gewässer des überfluteten Hyrule erkundet.

Keine Blumen, aber viel Bloom!

Ähnlich wie in Skyward Sword ist die Welt von Wind Waker nicht eine große zusammenhängende Fläche die ihr nach Belieben und Abhängig von eurer Ausrüstung bereisen könnt, sondern sie ist aufgeteilt auf eine Vielzahl kleinerer und größerer Inseln. Viel Zeit verbringt der Spieler dementsprechend auf seinem Schiffchen und steuert für den nächsten Dungeon eine neue Insel an, oder geht mithilfe von Schatzkarten ganz im Piratenstil auf die Suche nach verlorenen Reichtümern.

Zwar bietet Wind Waker im Vergleich zu anderen Zelda-Titeln viele neue Elemente, doch da es sich hier nur um ein HD-Remake handelt, ist das meiste den Serienkennern schon bekannt. Mit einem Taktstock müssen wir immer wieder Melodien spielen um beispielsweise den Wind zu beeinflussen, euch an andere Orte zu bringen oder um Zugang zu einigen Tempeln zu erhalten. Neu ist die Unterstützung der Bewegungssteuerung, die Einbindung des Miiverse in Form von Flaschenpost sowie zwei Maßnahmen um das Spielerlebnis ein wenig zu straffen. Zum einen gibt es ein Spezial-Segel, dass die im Original recht langatmigen Segelpassagen spürbar verkürzt. Zum anderen wurde die Suche nach den Triforce-Splittern verkürzt. Wo man im Original noch acht Splitter finden muss, sind es jetzt nur noch derer drei. Doch selbst wenn dem nicht so wäre; wer noch nie Wind Waker gespielt hat, wird überrascht sein, wie lebendig, abwechslungsreich und entspannend Nintendo das weite Meer gestaltet hat, obwohl das Wasser selbst mit relativ wenigen Details daherkommt. Das bringt uns gleich zum auffälligsten und einem der umstrittensten Punkte des Spiels.

Bei Erscheinen des Originals löste die comicartige Cel-Shading Grafik des Spiels wütende Proteste aus und spaltete die Fangemeinde. Inzwischen haben sich die Wogen geglättet und man kann etwas entspannter beobachten, was Nintendo inzwischen in HD auf den Bildschirm zaubert. Und das ganze muss man selbst mit größter Skepsis schon als herzallerliebst bezeichnen. Man kann die Grafik zu niedlich oder kindisch finden, doch wie die schlichte Mimik der Figuren eine große Bandbreite an Emotionen vermittelt, und wie hervorragend die Animationen herüberkommen verdient immer noch Hochachtung und hat damals zurecht einen neuen Stil für die Zelda-Reihe eröffnet, der später in Phantom Hourglass und Spirit Tracks angemessene Nachfolger fand, auch in Skyward Sword konnte man noch Spuren des verniedlichten Zelda erkennen, während Twilight Princess eher die düsteren Facetten auslotet.
Auch musikalisch kann sich Wind Waker, welch Überraschung, wieder einmal hören lassen.

Anders als die letzten Wii-Titel, ist Wind Waker HD wieder ein Zelda bei dem die Bewegungssteuerung nur rudimentär vorhanden ist. Sowohl mit dem Pro-Controller als auch dem Gamepad lässt sich Link hervorragend steuern. Wegen der häufigen Seefahrten ist das Gamepad empfehlenswerter, da der schnelle Zugriff auf die Karte oder das umsortieren des Inventars hier merklich schneller vonstattengehen, als mit dem Pro-Controller.

Und wäre Zelda ab 18 ginge da noch mehr...

Das Kern-Gameplay der Zelda-Reihe bleibt auch hier unangetastet. Nach und nach klappert ihr die Dungeons ab, besorgt euch neue Ausrüstungsgegenstände mit denen ihr später neue Bereiche erreichen könnt, schnappt euch das Master-Schwert, sammelt die Triforce-Teile ein und stellt euch schlussendlich Ganondorf zum epochalen Finalkampf.
Neben den erwähnten generellen Änderungen und der technischen Überholung hat sich sonst aber wenig getan und doch fühlt sich Wind Waker sehr frisch an. Zwar verzichtet das Spiel auf Experimente wie die perfekt ausgebaute Bewegungssteuerung und Luftkämpfe von Skyward Sword, doch die Seefahrerei hat auch nach all den Jahren nichts von ihrem Reiz verloren. Und doch fehlt bei aller Detailliebe und Perfektion etwas. Gerade nach den letzten beiden Wii-Titeln ist auch der erzählerische Anspruch an die Zelda-Reihe deutlich gewachsen und hier spürt man doch eine leichte Flaute, die nicht immer vom symphytischen Humor des Titels kaschiert wird.

Die einzelnen Eilande beeindrucken allein durch schiere Größe.

Wirklich bedauerlich ist aber, dass es keine inhaltlichen Neuerungen gibt. Schon länger ist bekannt, dass beim Original nicht alle Dungeons ihren Weg ins fertige Spiel fanden. Es wäre schön wenn Nintendo hier nachgelegt hätte, oder wie einst beim Original eine neue Variante von Ocarina of Time oder etwas Ähnliches beigelegt hätte, gerne auch als freispielbaren Bonus. Es stellt sich der Eindruck ein, dass Nintendo zwar wunderbare Gimmicks als Beiwerk produziert, aber sich kaum noch an inhaltliche Ergänzungen oder deutlichere Änderungen wagt. Sollte es noch zu einem Remake von Majoras Mask kommen, sollte Nintendo mehr Mut zu neuen Facetten und Experimenten beweisen.


Review
 | Frisch, frischer... aber eben doch nicht wirklich neu.

Nintendo zeigt, was man aus einem HD-Remake alles machen kann, so dass die Kundschaft selbst für ein an sich altes Spiel bereit ist den vollen Preis zu bezahlen. The Wind Waker HD kann sich definitiv zum System-Seller mausern.
Und doch wurden meiner Meinung nach nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Die Grafik ist wunderbar, mehr Polygone wären nicht nötig, doch nach Skyward Sword und Wind Waker HD stellt sich langsam ein Sättigungseffekt bezüglich freundlich und niedlich ein. Persönlich hoffe ich daher, dass das nächste WiiU-Zelda das stilistische Erbe von Twilight Princess antritt.
Insgesamt hinterlässt das Remake einen überraschend frischen, aber dennoch nicht wirklich neuen Geschmack. Man wird satt, aber der überwältigende Eindruck wie er zuletzt meist der Fall war, fehlt leider doch.
Aber da ich wieder nur auf hohem Niveau jammern kann, muss ich Wind Waker HD sehr gute vier Sterne geben. Wer das Original noch nie gespielt hat, darf gerne einen fünften draufschlagen.

  -  Alexander Lachwitz



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