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Ausgewählter Test:
Review
  BACK TO THE FUTURE - THE GAME  |  DOUBLE VISIONS
  [ iPad / Mac / PC ]   
BACK TO THE FUTURE - THE GAME Endspurt! Nach dem gottverdammt fiesen Cliffhanger der dritten Episode wollen wir endlich wissen wie es weitergeht in Telltales Episoden-Adventures rund um Marty, Doc Brown und das coolste Auto aller Zeiten. Also Zeitschaltung anwerfen und auf zur vorletzten Runde.

Wie gehabt müssen wir erstmal eine Spoiler-Warnung ablassen. Solltet ihr also zu den Fans der Serie gehören die die bisherigen Episoden noch nicht gespielt haben (Asche auf euer Haupt!), springt bitte einen Absatz weiter.
Wir erinnern uns, nach den turbulenten Verwicklungen im Hill Valley des Jahres 1931 landete Marty wieder in seiner Gegenwart, dem Jahr 1986. Allerdings war längst nicht alles so glatt gelaufen wie gedacht. Doc Brown hat sich durch seine Liason mit Edna Strickland zu einem fanatischen Weltverbesserer gewandelt, der seine Polizeistaatartige Version von Hill Valley für das reinste Utopia hält. Gerade als Marty es schafft Bürgermeister Brown von seinen fatalen Irrwegen zu überzeugen und Edna sich als das wahre Übel herausstellt, endete die dritte Episode und ließ den Spieler mit besagtem Cliffhanger zurück.
Jetzt gilt's also erstmal Marty aus dem Verhaltensverbesserungsinstitut zu befreien, den Doc bzw. Bürgermeister Brown ebenso und dann mit dem, noch zu reparierenden, DeLorean zurück ins Jahr 1931 reisen und diese verhängnisvolle Affäre beenden.

Zeitreisen mit Stil, nur echt mit Anzug oder Uniform.
Klingt nach einem vollen Terminplan, geht aber dann doch wie gewohnt locker von der Hand, fast ein wenig zu locker möchte man meinen. Spielt der Anfang der Episode noch in der alternativen Gegenwart von 1986, kehrt man schnell zurück ins Jahr 1931, allerdings wieder ein paar Monate nach den Ereignissen der letzten Episode. So sieht man einmal mehr die kleinen Konsequenzen der eigenen Handlung und kriegt mit der High-School zum Glück auch einen neuen Handlungsort spendiert. Auch wenn sich Telltale bemüht hat, das Zentrum von Hill Valley jedes Mal möglichst abwechslungsreich zu gestalten, so hat es als neuerliche Drehscheibe doch inzwischen einen ziemlich faden Beigeschmack.
Alles andere als fade sind weiterhin die Knobeleinlagen die einen nach und nach durch die Story tragen. Gelingt die Flucht aus der Zelle zu Spielbeginn anfangs noch recht unproblematisch, muss man später wieder ein wenig mehr um die Ecke denken. Und sollte es doch mal zu schwierig sein, gibt es weiterhin das bewährte Hilfesystem. Damit werden die Spiele zwar nie zu denen mit den spannendsten Rätseln gehören, aber dass dies nicht die Intention der Macher war hat man schon in den früheren Episoden erfahren.
Dafür erhält man wie gehabt gewohnt gelungene Dialoge, diverse Theorien und Schlussfolgerungen über Zeitreisen und deren zahllose Konsequenzen und nicht zuletzt eine gelungene und fast runde Atmosphäre. Als kleines Highlight der Serie präsentiert sich diesmal die Fälschung einer Wesensanalyse. Hat man das Prinzip dieses etwas umständlicheren Rätsels begriffen ist es überraschend leicht, begeistert aber dennoch bis zum Schluss durch die große Liebe zum Detail. Kenner der Filme werden hier wieder einmal mit zahllosen Details und Referenzen verwöhnt.
Bedauerlich ist nur, dass sich diese Episode trotz ihrer Qualitäten stellenweise doch etwas unrund anfühlt. An mehreren Stellen wirken die Handlungswendungen und Übergänge nicht ganz so locker und organisch wie man es aus den früheren Episoden gewohnt ist, und es sieht auch nicht so aus als wenn dies gewollt wäre, um in der finalen Episode auch auf diese Besonderheiten noch Antworten zu geben.
Man kriegt ein wenig das Gefühl, als wenn die Macher stellenweise von den Handlungssträngen und den verschiedenen daraus entstandenen Zeitlinien überfordert waren und nicht mehr alles sauber unter einen Hut bekamen. Gerade Bürgermeister Brown wirkt über lange Strecken erschreckend hölzern, ehe er dann am Ende der Episode doch wieder einen erkennbaren eigenen Charakter erhält.

Emmett Brown war schon in Jungen Jahren nicht der Typ für Hüte.
Double Visions macht definitiv Spaß und ist ebenso kurzweilig wie die vorherigen Episoden, es gelingt sogar eine angenehm ernste Tiefe einzubringen, die für das Finale auch zwingend nötig ist. Aber im Vergleich zu den vorherigen Episoden hat man hier doch das Gefühl dass an einigen Stellen notdürftig die Handlung zusammengeflickt wurde.

Damit ist diese Episode für sich genommen zwar ein unterhaltsames kleines Stück Knobelsoftware, aber in der Reihe betrachtet bisher wohl der schwächste Part. Sehen wir es positiv! So wurden hoffentlich alle Stolpersteine der Handlung bereinigt, wenn auch nicht auf sehr schöne Weise, und die Bahn ist frei für eine gelungene und runde letzte Episode. Das hoffen wir zumindest.
Episode 4 - Double Visions erhält daher als solides, aber eben nicht herausragendes Stück der Reihe:   -  Alexander Lachwitz

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