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Ausgewählter Test:
Review
  SOCOM: SPECIAL FORCES
  [ PlayStation3 ]   
SOCOM: SPECIAL FORCES Sony schickt euch im neuesten Teil der SOCOM Reihe mit dem Titel 'Special Operations' diesmal nach Südostasien. Zwischen Malaysia und Indonesien verfolgt man mit seiner kleinen Einsatztruppe eine Rebellenarmee die alles versucht um Gewaltsam die Regierung zu stürzen. Dass SOCOM dabei kein Pseudo-Taktik-Shooter ist merkt man sehr schnell, auch wenn er neben den Experten die Hobby-Taktierer nicht außen vor lässt.

Der Spieler schlüpft in die Virtuelle Haut von Cullen Grey, einem erfahrenem Operations-Commander der NATO-Truppen und leitet mit diesem satte 14 Missionen im Lauf der Solo-Kampagne. SOCOM bemüht sich sichtbar um einen halbwegs glaubwürdigen Realismus und verzichtet daher auf zu dicken Pathos oder übertriebene Schauwerte. Der eine oder andere mag das vielleicht vermissen, aber da viele Spiele immer mehr in Michael Bay-Optik gehalten werden bzw. einen Militär-Hype a la Tom Clancy zelebrieren, ist es erfrischend hier mal wieder einen wenigstens rudimentär bodenständigeren Titel vor sich zu haben.

Deckung steht. Aber wer geht nun klopfen ob jemand da ist?
Vor und nach fast jeder Mission gibt es ein mehr oder weniger langes Filmchen in Ingame-Grafik welches die Story vorantreibt. Nach einer weiteren Erläuterung der Situation über einer Lagekarte geht es dann direkt los. Zuvor (mit Ausnahme der vier Stealth-Missionen) kann man noch die eigene Ausrüstung variieren, aber nicht die der Teamkameraden.
Von diesen hat man insgesamt vier Stück die zwei Teams bilden. Einmal das Team-Blau welches mit MG und Sprengstoff für die grobe Arbeit zuständig ist, dann das Team-Gold welches für Heimlichkeit und Scharfschützen-Attacken prädestiniert ist. Mittels der Pfeiltasten kann man angenehm präzise Wegpunkte setzen und Feinde markieren, beides auch wahlweise mit Timer-Auslösung.
Bei der Teamsteuerung haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet und ermöglichen den schnellen Zugriff auf alle Befehle mit nur vier Tasten. Natürlich wird der Profi die eine oder andere Extramöglichkeit vermissen. So wäre es schön zu bestimmen ob ein Team geduckt oder kriechend vorrückt, auch Nahkampfbefehle wären sicher nicht verkehrt. Aber alles in allem hat man mit den gebotenen Optionen schon ein ziemlich breites Portfolio mit dem man sich durch die Gegnerscharen arbeiten kann.
Denn auch wenn der Titel eher einen realistischen Touch bevorzugt, so mangelt es doch nicht an Gegnerscharen. Immerhin bilden die fünf Soldaten des Spielers ein Elite-Team, da darf man doch auch wohl erwarten dass sie es im Zweifelsfall mit einer ganzen Armee aufnehmen.
Dank Luftschlägen und Sprengsätzen sind dann auch mal größere Krawall-Orgien möglich. Doch Vorsicht, wer einfach vorstürmt und den Abzug durchzieht sieht hier schnell kein Land mehr. Die Kampagne führt einen dabei nach und nach mit einem angenehm steigenden Schwierigkeitsgrad in die Finessen des Gameplays ein. Rückt man am Anfang noch relativ unbedarft von Deckung zu Deckung vor und erledigt die auftauchenden Gegner, muss man schon bald anfangen länger voraus zu planen. Gegnerposten wollen dann erstmal ausgekundschaftet werden, gute Stellungen für die beiden Teams gefunden werden und dann muss am Ende auch noch das Timing stimmen.
Auch wenn man geduldig als Chef selbst die dreckige Aufklärung übernimmt und sich durch die Straßenschluchten und Dschungelgebiete robbt, lässt sich der eine oder andere Spielertod nicht vermeiden, bis man die richtige Taktik ausgearbeitet hat.
Hier wäre es schön wenn man bei dem Geschleiche ein paar mehr Aufklärungsoptionen hat. Die Umsetzung ist zwar sehr um Realismus bemüht in dieser Hinsicht, aber zwischen den Fähigkeiten der Spielfigur und der der Spieler liegt doch noch immer ein Unterschied so dass ein paar hilfreiche Schmankerl nicht verkehrt gewesen wären.
Die Einblendbare Karte ist zwar optisch ansprechend, aber praktisch sehr meist nutzlos. Die Wegpunkte sind kurz genug gesetzt damit man sich nie verliert, und der Detailgrad der Karte ist für Taktikplanungen leider zu grob. Da hilft nur sich selbst wieder in den Matsch zu werfen und in Ruhe alle wichtigen Positionen auszuspähen.
An Abwechslung lassen es die Missionen nicht mangeln, Sabotage, Aufklärung, Angriff, Extraktion, es wird immer gut was geboten. Besonders interessant sind die Stealth-Missionen. Davon gibt es zwar nur vier, aber sie lockern das Gameplay angenehm auf und funktionieren äußerst gut. Charmant ist die Tatsache dass man in den Folgemissionen dann mit dem ganzen Team wieder dasselbe Gebiet besucht, nun aber bei Tag und mit einer ganz anderen Prämisse. So gibt es zwar schöne Widererkennungsmomente auf den Karten, aber taktisch bieten sie eine gänzlich neue Herausforderung.
Etwas enttäuschend waren einige Passagen in denen es einzig darum ging mehrere Gegnerwellen mitsamt Kampfhubschraubern abzuwehren. Kurzzeitig treibt das den Adrenalinpegel zwar hoch, aber der Tatikanspruch ging in diesen Passagen meist flöten, es mutete schon eher an wie klassische Boss-Kämpfe.

Wenn die dicken Dinger im Hintergrund da sind, ja nich den Raketenwerfer liegen lassen...
Pro Karte kann man ungefähr eine Stunde Spielzeit planen, ungeachtet der nicht ganz vermeidbaren Widerholungen wenn man mehrmals ins Gras beißt. Zwar wird an fast jedem Wegpunkt der Fortschritt gespeichert, aber dies gilt nur solange man das Spiel nicht beendet. Unfertige Missionen muss man daher komplett von vorne angehen wenn man das Spiel zwischendurch beendet.
Gerade bei den späteren Missionen und im hohen Schwiergkeitsgrad kann dies schon zu dem einen oder anderen Frustmoment führen. Doch der vergeht glücklicherweise meist wenn man endlich die Lösung des Rätsels, sprich die richtige oder immerhin eine funktionierende, Taktik gefunden hat.
Vereinzelt passierte es dass sich beim Neustart an einem der Speicherpunkte die Ausgangslage minimal verändert hat. Entweder sind Wachen auf einmal schon ohne Zutun alarmiert, oder die kurz vor dem Wegpunkt aufgenommene Waffe ist wieder verschwunden. Dies passiert aber so selten dass man es noch gerade verschmerzen kann.
Hat da jemand in der Taktikschule nicht aufgepasst!? Nicht so nah rankommen lassen ihr Luschen!!!
Wer gerne ins Detail geht kann sich an den diversen Waffen austoben. Die Zahl der Schießprügel ist mit 32 mehr als reichlich und oft muss man schon im Detail suchen bis man die Vor- und Nachteile der einzelnen Waffen entdeckt. Wird eine Waffe oft genug benutzt kann sie bis zu fünf mal aufgewertet werden. Saubere Kopfschüsse werden mit einem sehr schnellen Waffenaufstieg bewertet. So kriegt man nach und nach mehr Munition, verschiedene Zielfernrohre, Schalldämpfer und und und. Hier haben sich die Entwickler wirklich um einen leidenschaftlichen Realismus bemüht. Da man vom Start weg auch nur eine Handvoll Waffen hat, kann man sein Repertoire nur erweitern indem man während der Missionen die Waffen der Gegner einsammelt. Das mag zwar nicht sehr realitätsnah sein, fördert aber den Sammeltrieb und das Taktieren, da man immer nur zwei Waffen gleichzeitig tragen kann.
Auch wenn er auf den Bildern nicht zu sehen ist, der Dschungel sieht echt gut aus. Wirklich!
Technisch macht der Titel keine besonderen Ausreißer nach oben. Er ist sehr solide, matschige oder schlechte Texturen sind so gut wie keine aufgefallen, die Sichtweite ist sehr gut und die Ladezeiten sind moderat. Die Musikuntermalung passt mit ihren dezent asiatischem Flair gut zum Setting, und unterspreicht die Spannung und Nervenkitzel je nach Situation sehr gelungen, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen.

Aufgrund des Ausfalls des PSN war es uns leider nicht möglich bisher einen Test des Mehrspielermodus zu machen, waren diese doch bisher immer der Glanzstück der Reihe. Sobald das PSN wieder erreichbar ist ergänzen wir unser Urteil über den Mehrspielerpart an dieser Stelle.

Als Fazit für den Solomodus kann man insgesamt zufrieden sein. Technisch ist der Titel solide und das Gameplay funktioniert sehr gut, auch wenn man sich stellenweise fragt ob die Entwickler nicht krampfhaft versucht haben doch noch etwas mehr Bombast reinzupacken. Weniger wäre hier definitiv mehr gewesen, denn die Kernelemente des Gameplays bieten alles was ein Taktikshooter braucht. Die Story ist zwar nicht herausragend, aber besitzt allemal genug Potenzial für einen ansprechenden Missionsrahmen. Das macht zusammen dann noch gerade 4 Sterne, die hoffentlich zu 4 glänzenden werden wenn wir uns den Mehrspielerpart ansehen konnten.   -  Alexander Lachwitz

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